Alle Maßnahmen beruhen auf einer detaillierten Voruntersuchung und individuellen Entwicklung eines Konzeptes. Die Wahl der Methode sowie der zu verwendenden Materialien für die Konservierung und Restaurierung sind stets abhängig von individueller Geschichte und dem aktuellen Schadensbild des Kunstwerks. Eine größtmögliche Reversibilität der Maßnahmen sowie die Verträglichkeit und Beständigkeit der verwendeten Materialien sind dabei grundlegend. Die Verfahrensweise und Ausführung beruht auf neusten Erkenntnissen der Konservierungswissenschaften, in denen ich mich stets durch den Besuch von Fachtagungen, den Austausch mit Kollegen und Kolleginnen sowie durch die tägliche Arbeit mit Kunst- und Kulturgut weiterbilde.

• Oberflächenreinigung
  Hierzu zählen die Abnahme von Staub und stärkeren Verschmutzungen (Fliegenexkremente, Nikotin, Fette, Klebstoffe etc.) auf allen Oberflächen. Die Reinigung ist neben der Festigung von Fassung und Bildträger die wichtigste auch präventive Maßnahme. Stäube sind hygroskopisch und sorgen durch die enthaltenen organischen Partikel für einen optimalen Nährboden für Schädlinge und Mikroorganismen. Zudem sind sie nicht selten (gerade hölzernes Kulturgut) belastet mit Holzschutzmitteln, die auch für den Menschen ein gesundheitsschädigendes Potenzial aufweisen. Die regelmäßige und fachgerechte Reinigung ist einer der Grundpfeiler für den Erhalt der Objekte und ein gepflegtes Erscheinungsbild.
• Konsolidierung / Festigung 
  Die Festigung gelockerter Mal- und Fassungsschichten wird durch den natürlichen Abbau von Bindemitteln und den Einfluss von ungünstigen Umgebungsbedingungen notwendig. Sie dient dem grundlegenden Erhalt des Istzustandes und kann sich sowohl auf den Bildträger als auch auf die darüberliegenden Farb- und Fassungssichten beziehen. Oftmals müssen gelockerte Farbschichten mit speziellen Techniken und jeweils individuellen Klebemitteln wieder am Untergrund befestigt werden um das Erscheinungsbild (z.B. matt oder glänzend) nicht zu verändern.
• Firnis und Überzüge
  Firnisse und Überzüge dienen einserseits dem Schutz der darunterliegenden Fassung (etwa Silberauflagen) können aber auch farbgebendes Mittel sein (z.B. farbige Lüster) um einen bestimmten malerischen Effekt zu erzielen. Abschlussfirnisse auf Gemälden bestehen historisch meist aus natürlichen Harzen die gelöst eine transparente Schicht bilden. Diese haben die Eigenschaft im Laufe der Zeit zu gilben, können aber auch durch das Einwirken von ungünstigen Umgebungsbedingnen (z.B. Wassereintrag) trübe werden. Es kann dazu kommen, dass die ursprüngliche Farbgebung des Kunstwerks stark verfälscht wird, so dass eine Dünnung oder Abnahme des Firnis notwendig wird. Folgende Maßnahmen können im Atelier ausgeführt werden:
  – Regenerierung von trüben und krepierten Firnissen
  – Dünnung und Abnahme von vergilbten Firnissen
  – Auftrag neuer Schutzüberzüge
  – Nachstellen historischer Lüster
• Behandlung von Objekten mit mikrobiellem Befall oder Holzschutzmittelbelastung
  – fachgerechte Entfernung von kristallinen Ausblühungen/Auflagen oder Schimmel
  – Beratung zu vorbeugenden Maßnahmen und Handling
• Bildträger (Holz und Textil)
  – Behandlung von durch Holzschädlinge abgebauten Bildträgern mittels Injektion von Festigungsmitteln
  – Wiederbefestigung von Bruchstellen, geöffneten Fugen und Holzverbindungen
  – Ergänzungen des Holzbildträgers (Stäbchentechnik, Kittungen)
  – Rückführung von Deformation und Beulen am Gemälde
  – Behandlung von Rissen in Geweben (Einzelfadenverklebung, Faserbrei, Rissvernähung, Intarsien)
• Fassung und Malschicht
  – Festigung von gelockerten Farbschichten an Skulpturen und Gemälden
  – Freilegung von überfassten/übermalten Bereichen
  – strukturelle und farbige Integration von Fehlstellen
  – Teil-/Rekonstruktion von Techniken